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Bluthochdruck: Symptome und Folgen

Das ist ein Bereich, den ich gerne vermeiden würde, aber die Symptome und Folgen von Bluthochdruck gehören wohl dazu. Es ist überraschend wie groß der Einfluss des Blutdrucks im Körper sein kann!

Symptome:

Bluthochdruck kann man nicht fühlen, man kann ihn nur messen!

–> Hypertonie ist in der Regel asymptomatisch, d.h. Möglicherweise gibt es überhaupt keine Anzeichen oder sie sind zu „gewöhnlich“ als das ein Laie sie mit Bluthochdruck in Verbindung bringt.

 

Wer bringt Kopfschmerzen, Schwindel, Nasenbluten und Abgeschlagenheit sofort mit Bluthochdruck in Verbindung? Vermutlich nur einige wenige, daher liegt die Zahl der unentdeckten Hypertoniker auch so hoch.

 

Anhand einer Studie des Robert Koch Instituts wird deutlich, dass noch immer viel zu viele Menschen nichts von ihrem Bluthochdruck wissen. Andere Hingegen wissen von ihrer Hypertonie, lassen sich aber nicht behandeln. Das ist ein Zeichen dafür, dass das Bewusstsein für die Gefahr von Bluthochdruck, in der Bevölkerung noch nicht ausreicht.

 

Werfen wir einen Blick auf die Folgen von Bluthochdruck (In Fachkreisen wird auch häufig von der arteriellen Hypertonie gesprochen)

Folgen (Schäden) des Bluthochdrucks:

Folgen und Schäden des Bluthochdrucks / der arteriellen Hypertonie
Folgen und Schäden des Bluthochdrucks bzw. der arteriellen Hypertonie

Die Grafik ist relativ umfangreich, daher schlage ich vor, wir beschäftigen uns nach und nach mit den einzelnen Elementen der Grafik.

Bluthochdruck in den Gefäßen

Hier sehen wir wie der Druck im inneren der Gefäße nach außen drückt. Das ist grundsätzlich etwas normales, da unser Blutdruck gewöhnlichen Schwankungen unterliegt. Wenn der Blutdruck jedoch kontinuierlich erhöht ist wird es abenteuerlich.

Bluthochdruck - Folgen und Schäden

Schädigung der Blutgefäße → Arteriosklerose

  • Im Laufe unseres Lebens verschleißen unsere Blutgefäße sowieso schon, daher ist dieser Prozess nicht komplett aufzuhalten!
  • Aber bei hohem Blutdruck verschleißen unsere Gefäße gravierend schneller.

 

Schädigung der Blutgefäße durch Ablagerungen
a) Zu Beginn sind unsere Blutgefäße innen sehr glatt, das Blut kann ungehindert fließen und trägt alle Stoffe durch unseren Körper.

 

b) Durch z.B. den erhöhten Blutdruck entstehen kleine Schäden an der glatten Arterieninnwand (Endothel). An diesen Stellen können sich nun Fette (z.B. LDL-Cholesterin), Blutzellen, Blutplättchen, weiße Blutkörperchen anheften.

 

c) Diese anheftenden Substanzen werden durch verschiedene Prozesse verändert, diese wiederum ziehen weitere Substanzen an. Auf diese Art vergrößern sich die Anlagerungen. Es entstehen sogenannte arteriosklerotische Plaques.

 

d) Der Durchmesser der Arterien wird durch die Ablagerungen immer geringer. Die Arterien verlieren ihre Elastizität und versteifen. In der Folge kann das Blut schlechter fließen. Wenn nun weniger Blut bei den Organen ankommt, dann kommen gleichzeitig auch weniger Nahrung und Sauerstoff bei den Organen an. Das führt zu einer Unterversorgung der Zellen/Organe, so dass deren Leistungsfähigkeit eingeschränkt wird.

 

e) Weiterhin kann es passieren, dass sich ein Plaque löst und irgendwo anders ein Gefäß verschließt, oder das Plaque wächst so lange bis es eine Arterie direkt verschließt. So oder so, ist dieses Szenario mit schwerwiegenden Folgen verbunden.

 

→ Es geht also nicht primär um die Problematik des Blutdrucks, sondern um das verzögern von Arteriosklerose (Arterienverkalkung). Der Blutdruck ist allerdings ein maßgeblicher Faktor, der durch viele Variablen am besten von uns selbst beeinflussbar ist.

gravierende Folgen für das Herz

Durch den erhöhten Druck in den Gefäßen, benötigt das Herz, beziehungsweise die linke Herzkammer mehr Kraft, um das Blut in die Aorta zu pumpen.

Unser Herz ist ein Muskel wie jeder andere auch, daher wird sich das Herz dieser steigenden Belastung anpassen und bildet weiteres Muskelgewebe aus. Begleitend zu dieser Verdickung der Herzmuskelfasern (Herzmuskelhypertrophie) findet man vermehrt Bindegewebe zwischen den Muskelfasern. Durch diesem Umbau wird der Herzmuskel insgesamt steifer.

Herzmuskelverdickung, Herzmuskelschwäche - durch Bluthochdruck

Auf Dauer kommt es zu einer Verkleinerung des Hohlraums in der linken Hauptkammer. Das bedeutet, es kann nicht mehr genügend Blut aufgenommen werden und es folgen erste Anzeichen einer Herzschwäche.

 

Zum Beispiel zunehmende Kurzatmigkeit bei körperlicher Belastung. Im weiteren Lauf kommt es dann zu Luftnot und geschwollenen Beinen.

 

Doch damit noch nicht genug, die Durchblutung des Herzmuskels kann mit dem Wachstum nicht Schritt halten. Das bedeutet der Muskel wird zwar größer aber kann nicht mehr leisten als zuvor. Zusätzlich sind bei Bluthochdruck die kleineren, am Herzmuskel verlaufenden Arterien eingeengt, so dass die Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff bis in die Tiefe des Herzmuskels gefährdet sein kann. Das wird in der Regel als Brustenge (Angina-pectoris-Beschwerden) wahrgenommen. Das kann zu einer chronischen Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) mit Erweiterung der Herzkammern führen.

 

 

Die Folgen für das Herz durch die Gefäßschädigung

 

Die arteriosklerotische Schädigung (Die Verkalkung der Gefäße) der Herzkranzgefäße nennt sich Koronarsklerose und ist ein massiver Faktor für eine koronare Herzkrankheit (KHK).

Mit anderen Worten: Die Blutgefäße am Herzen verstopfen. In der Folge wird das Herz nicht mehr mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Es kommt zu einem Herzinfarkt.

 

Hochdruckherz: So wird ein Herz genannt welches unter der zunehmender Belastung von Bluthochdruck entsteht. Kennzeichnend dafür sind:

  • Herzmuskelverdickung

  • eingeschränkte Dehnbarkeit

  • ggf. Rhythmusstörungen

Herzinfarkt, koronoare Herzkrankheit als Folge auf Bluthochdruck

Schädigung der Nieren durch Hypertonie

Die Nieren haben das Vergnügen unser Blut zu filtern, das machen sie mit Hilfe eines Geflechtes aus kleinsten Äderchen.

Diese kleinen Gefäße sind besonders anfällig für arterioklerotischen Veränderungen (Nephrosklerose).

 

Schrumpfniere - Niereninsuffizienz als Folge

Bei einer Schädigung der Niere funktioniert unser Filtersystem nicht mehr richtig. Eine Verschlechterung der Nierendurchblutung beeinträchtigt nicht nur die Ausscheidungsfunktion, sondern aktiviert ein Hormon, welches den Blutdruck steigen lässt. Das liegt daran, dass die Niere vernünftig versorgt werden will. Diese Veränderungen können zu einer chronischen Nierenschwäche oder sogar zum Nierenversagen führen.

Arterielle Verschlusskrankheiten – z.B.die Durchblutungsstörungen der Beine (Schaufensterkrankheit)

Beine und Schaufenster? Auch wenn dieser Name ein Hauch von Humor erahnen lässt, ist der Grund für den Namen nicht so amüsant.

 

Menschen die unter Durchblutungsstörungen in den Beinen leiden, empfinden bereits nach kurzen Strecken bereits starke Schmerzen in den Beinen. In der Folge bleiben sie stehen und warten bis der Schmerz nachlässt. Das Verhalten erinnert an einen Schaufensterbummel, daherkommt der Name.

Durchblutungsstörungen der Beine als Folge auf hypertonie

Medizinisch wird diese Erkrankung periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) genannt. Äußert sich diese Verschlusskrankheit massiv in den Beinen, wird auch vom Raucherbein gesprochen.

 

Wie bei allen anderen Problemen in Verbindung mit der Gefäßschädigung, werden auch die Beine nicht mehr richtig Versorgt. Im schlimmsten Fall wird das Gewebe überhaupt nicht mehr versorgt und stirbt ab.

 

Netzhautschädigung

Auch unser Sehvermögen ist von Hypertonie betroffen. Ein Mediziner spricht in dem Zusammenhang von hypertensive Retinopathie. Die Veränderung der Netzhaut wird in 4 Stufen unterteilt.

Netzhautschaden - Erblindung

Vier Stadien der Netzhautveränderung bei Bluthochdruck

 

Grad 1: Leicht verengte Gefäße (Arterien beziehungsweise Arteriolen; Arteriosklerose)

 

Grad 2: Deutliche Engstellung oder Eng- und Weitstellung (Kaliberschwankungen) der Gefäße (Arteriosklerose)

 

Grad 3: Grad 2 plus Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme) in der Netzhaut, besonders um die Austrittsstelle des Sehnervs (Papille) herum, flaumartige Degenerationsherde (Cotton-wool-Herde, kleinste Nervenfaserinfarkte) und streifenförmige Blutungen in der Netzhaut

 

Grad 4: Grad 3 plus Schwellung des Sehnervs an der Austrittsstelle (Papillenödem)

 

Bei Bluthochdruck wird in diesem Zusammenhang empfohlen die Augen regelmäßig untersuchen zu lassen. Insbesondere Diabetes Patienten unterliegen einem erhöhten Risiko.

Folgen für unser Gehirn durch Hypertonie

Unser Gehirn muss zwingend mit Blut versorgt werden. Bei einem Schlaganfall können zwei unterschiedliche Szenarien diese Versorgung unterbrechen.

a) Eine Einblutung (Hämorrhagischer Schlaganfall) aus einem defektem Gefäß.

Ein Gefäß reißt auf und das Blut fließt direkt ins Gehirn. Bedingt durch den Schädelknochen kann das Blut nicht entweichen, das Volumen im inneren des Schädels erhöht sich und die Zellen werden gequetscht. Im Weiteren können die Regionen hinter dem defekten Blutgefäß nicht mehr mit Blut versorgt werden.

hämorrhagischer Schlaganfall als Folge auf Bluthochdruck

b) Mangelnde Durchblutung durch eine Verstopfung (Ischämischer Schlaganfall)

Je weiter vom Herzen entfernt, desto weniger Versorgungslinien (Blutgefäße) gibt es, in diesen Regionen kann eine Verstopfung gravierende Folgen haben. Insbesondere wenn diese Verstopfung in unserem Gehirn passiert.

Bei einer fortgeschrittenen Verkalkung der Gefäße steigt das Risiko, dass sich ein Gefäß im Gehirn verschließt und der nachfolgende Bereich kein Sauerstoff und keine Nährstoffe mehr erhält.

ischämischer Schlaganfall in Folge von Hypertonie