Blutdruckmessgerät Vergleich / Test / Empfehlung
Blutdruckmessgeräte gibt es wie Sand am Meer. Es gibt Geräte von bekannten und etablierten Herstellern und immer mal wieder werden Geräte bei den bekannten Discountern angeboten. Doch wer sich für seinen Blutdruck interessiert, wird vermutlich ein Gerät bevorzugen, welches den Blutdruck möglichst genau anzeigen wird.
Dieser Test soll Ihnen eine Grundlage für Ihre Entscheidung bieten. Daher werden hier umfangreich relevante Fragen beantwortet, zum Beispiel diese:
- Wer testet die Messgenauigkeit von Blutdruckmessgeräten? (klinische Validierungen)
- Wer benötigt gesondert validierte Messgeräte?
- Handgelenk oder Oberarm Gerät?
- Was gibt es sonst noch beim Kauf zu beachten? (meine 5 Prüfkriterien)
Die Antworten sind möglicherweise anders als Sie es erwarten. …
Unsere Blutdruckmessgeräte-Empfehlungen
Oberarm Blutdruckmessgerät Empfehlung:
Handgelenk Blutdruckmessgerät Empfehlung:
Achtung! Handgelenkblutdruckmessgeräte sind ungeeignet für:
– Diabetes mellitus
– Fortgeschrittene Arteriosklerose
Warum?
Bei diesen Erkrankungen ist die uneingeschränkte Durchgängigkeit der Arterien nicht mehr gewährleistet, das ist notwendig für eine Blutdruckmessung.
Blutdruckmessgerät Empfehlung für Diabetiker, Nierenerkrankte und Schwangere
Für folgende Pesonengruppe eignet sich das Aponorm Professionell Touch oder das Basis Control von Aponorm sehr gut.
- Diabetiker
- Nierenerkrankte
- Schwangere
Blutdruckmessgeräte – Vergleich, Aufteilung und Übersicht
Was sollte beim Kauf eines Blutdruckmessgerätes beachtet werden?
Zusammenfassung der Kriterien:
- Prüfsiegel und Messgenauigkeit
- Qualität und Fehleranfälligkeit
- Benutzerfreundlichkeit und Funktionen
- Manschettengröße
- Datenübertragung und Speicherung
Prüfsiegel und Messgenauigkeit
Das vermutlich wichtigste Kriterium für den Kauf ist ein Prüfsiegel. Das Prüfsiegel wird nur bei ausreichender Messgenauigkeit vergeben. Sollte ein Blutdruckmessgerät nicht über ein Prüfsiegel verfügen, wird es dafür vermutlich einen guten Grund geben! Das Prüfsiegel ist der Nachweis einer Validierung.
Klinische Validierung – Was bedeutet das eigentlich?
Die klinische Validierung ist eine Art Plausibilitätsüberprüfung. Es wird der Beweis erbracht, dass die getesteten Geräte den Anforderungen entsprechen. Die Qualität einer Validierung ist also abhängig von den jeweils geltenden Ansprüchen.
Ausgerichtet an den Ansprüchen werden Testgruppen gebildet, die bestimmte Merkmale aufweisen müssen (Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen, Blutdruckhöhe, usw.).
Je nachdem wie umfangreich die Testkriterien und wie hoch die Anzahl der Testpersonen sind, entstehen zwischen den einzelnen Testverfahren qualitative und quantitative Unterschiede.
Basisvalidierung der Blutdruckmessgeräte
→ Tests an einer Testgruppe die der „Durchschnittsbevölkerung ohne diagnostizierte Vorerkrankungen“ entspricht.
Je umfangreicher bzw. differenzierter die Validierung ist, desto teurer und seltener werden Blutdruckmessgeräte danach geprüft. Teilweise sind die Prüfverfahren allerdings in mehrere Phasen aufgeteilt, so dass ein Gerät welches die erste Phase nicht übersteht, gar nicht erst weiter getestet wird.
Anerkannte Prüfsiegel sind z.B.:
Association for the Advancement of Medical Instrumentation (AAMI)
British Hypertension Society (BHS)
European Society of Hypertension (ESH)
Prüfsiegel der Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL (Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention)
AAMI:
- seit 1987 – überarbeitet 1993 (bis heute gültig)
- Probanden: mind. 85
BHS:
- seit 1990 – überarbeitet 1993 (bis heute gültig)
- Probanden: mind. 85
→ Die Validierungen von AAMI und BHS sind insgesamt sehr umfangreich und kostenintensiv. Außerdem werden hier Blutdruckbereiche getestet, bei denen es sich als schwierig erweist geeignete Testpersonen zu finden. Daher wurde ein neues Verfahren entwickelt.
ESH:
- Probanden: mind. 33 (2 Phasen)
- überarbeitetes & vereinfachtes Protokoll (IP=International Protocol (2002))
Kritik/Probleme an/von ESH:
Keine sehr dünnen
Keine sehr dicken
Keine Erkennung von Vorhofflimmern
Keine Kinder
Keine Schwangeren
DHL:
- nach DIN EN ISO 14155:2012-01 (D)
- + Extras wie Anzahl und Auswahl der Probanden
- Auswahl und Instruktion der Prüfer
- Bewertung der Messergebnisse
- Messervergleiche erfolgen prinzipiell sequentiell (Vergleichsmessungen werden nacheinander durchgeführt)
Fazit zu DHL: eine umfangreiche Validierungsmaßnahme, für Details: Link ** in den Quellen aufgeführt
Aufgrund der unterschiedlichen Protokolle ist es sehr schwierig die Validierungsverfahren zu vergleichen. Auf Basis einer Grafik von Aponorm (siehe auch in den Quellen), haben wir versucht die Blutdruckbereiche der Validierungsverfahren darzustellen.
Spezialvalidierung der Blutdruckmessgeräte
Spezialvalidierungen sind speziell für Personen mit Vorerkrankungen wie Diabetes, Niereninsuffizienz, fortgeschrittene Arteriosklerose oder Schwangere mit Bluthochdruck.
Wieso werden hier besondere Validierungen benötigt?
Bei diesen Gruppen können Veränderungen in den Gewebs- und Arterienstrukturen dazu führen, dass ein herkömmlicher Algorithmus die falschen Blutdruckwerte ermittelt. Das kann mitunter dazu führen, dass der Blutdruck über längere Zeit nicht richtig behandelt wird. Daher ist bei diesen gesonderten Situationen ein Blutdruckmessgerät welches einer Spezialvalidierung unterzogen wurde von besonderer Bedeutung.
Spezialvalidierungen gibt es für:
Diabetiker
Nierenerkrankungen
Schwangere
Kinder (3+ / 12+ / …)
Adipositas
ältere Menschen
Dialyse
Manschettenvalidierung
Die Manschettenvalidierung ist eine besondere Form der Spezialvalidierung, denn in der Regel werden die Blutdruckmessgeräte mit einer Standardmanschette (ca. bis (max) 42 cm) getestet.
Unter Umständen kann dieser Umfang nicht ausreichen, dann ist es wichtig, dass eine größere Manschette für das gewünschte Gerät ebenfalls validiert ist.
Zusammenfassung Messgenauigkeit / Prüfsiegel / Validierungsverfahren
Basisvalidierung:
- DHL → größte Testgruppe mit mind. 96 Personen, höchste statistische Bedeutung
- BHS / AAMI → Testgruppe mit mind. 85 Personen, hohe statistische Relevanz
- ESH (IP 2010) → geringste Testgruppe mit mind. 33 Personen
⇒ Basisvalidierung: Testgruppe entspricht der Durchschnittsbevölkerung ohne diagnostizierte Vorerkrankungen
Spezialvalidierung:
⇒ Wichtig für besondere Umstände wie:
- Diabetis
- Nierenerkrankungen
- Schwangerschaft
- Kinder
Qualität und Fehleranfälligkeit
Die Qualität und die Fehleranfälligkeit sind nicht deckungsgleich, aber überschneiden sich in einigen Punkten.
Zum Beispiel kann das Gerät Top verarbeitet sein, aber durch die nachlassende Qualität der Armmanschette wird die Messung zunehmend anfälliger für Fehler.
Wir achten in diesem Punkt auf die Materialien und deren Verarbeitung.
In Bezug auf die Fehleranfälligkeit sind Oberarm-Blutdruckmessgeräte deutlich weniger sensibel als Handgelenk-Messgeräte. Aus diesem Grund ist es für ein Handgelenk-BDMG deutlich schwieriger hier die volle Punktzahl zu bekommen. Wir werden hier fast immer etwas weniger Punkte vergeben können.
Das Bild soll darstellen wie schwierig es ist, das Messgerät am Handgelenk zu 100% richtig zu positionieren. Denn unsere Perspektive, von etwas höher, verzerrt das Gesamtbild. Selbst mir gelingt es nach unzähligen Messungen nicht immer genau die passende Höhe zu treffen. (wie im Bild zu erkennen ist.)
Benutzerfreundlichkeit und Funktionen
Auch diese Punkte weisen teilweise eine Überschneidung auf. Notwendige Funktionen eines Blutdruckmessgerätes sind das Anzeigen des systolischen und des diastolischen Wertes. Möglicherweise darf auch die Puls-anzeige als notwendige Funktion betrachtet werden. Einige andere Funktionen sind nicht zwingend notwendig, sind aber trotzdem im Gepäck bei den meisten Geräten. Zum Beispiel die Erkennung von Herzrhythmusstörungen oder irgendeine Form der Ergebnisbewertung.
Je nachdem wie einige Funktionen umgesetzt sind, steigert das die Benutzerfreundlichkeit. Hinzu kommt die technische und physikalische Handhabung eines Gerätes.
Dieser Bewertungspunkt ist teilweise subjektiv, daher werden insbesondere an dieser Stelle vermehrt Gründe genannt weshalb eine Bewertung so ausgefallen ist.
Im Weiteren wird hier auch die Art und Weise der Messung beschrieben. Ich für meine Person hab die Messung grob mit einem aufpumpen und einem Luft ablassen in Verbindung gebracht. Aber hier ist noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.
Einige Geräte schaffen es komplett auf das lästige und teilweise unangenehme „Nachpumpen“ zu verzichten.
Andere Geräte messen bereits beim aufpumpen und gehen mit dem aufgebauten Druck minimal über Blutdruck hinaus, dadurch wird die Messung besonders schonend.
…
notwendige Funktionen
- systolischer Wert
- diastolischer Wert
- Puls
übliche Funktionen
- Arrhythmie-Erkennung
- Blutdruckeinordnung nach der Leitlinie
- Manschettensitzkontrolle
Zusatzfunktionen
- Alarmfunktion
- kein Nachpumpen
- Gastmodus
- weitere Kontrollelemente
Die Aufzählungen sind nicht abschließend und auch eigentlich nicht so klar zu trennen.
Sicherlich kann man beispielsweise auch die Meinung vertreten, dass eine Arrhytmie-Erkennung eine notwendige Funktion darstellt.
Allerdings sind die angegeben notwendigen Funktionen zwingend erforderlich.
Manschettengröße
Als nächstes ist es wichtig ein Gerät auszuwählen, welches ihnen „passt“. Ein Blutdruckmessgerät (BDM) ist zwar kein Kleidungsstück trotzdem darf die Armmanschette natürlich nicht zu klein oder zu groß sein.
Ähnliches gilt für das Messgerät am Handgelenk. Beim Handgelenk ist es zusätzlich wichtig zu prüfen, ob sie vielleicht zu starke Sehnen haben, welche das Messergebnis verfälschen könnten.
In der Regel sind die Geräte so variabel, dass sie von fast jedem benutzt werden können. Doch insbesondere, wenn das Gerät von mehreren Personen genutzt werden soll, ist es empfehlenswert zu prüfen ob der Umfang für jede Person ausreichend ist.
Eckdaten:
Oberarmmanschette sollte nicht mehr als 2/3 des Oberarms abdecken
Oberarmumfang spielt bei der Auswahl der jeweiligen Manschette eine Rolle
- fängt in der Regel bei 22 cm (S) an ..
- bis 36 cm (M / L)
- bis 42 cm (XL)
- Die Breite der Oberarmmanschette soll etwa die Hälfte des Armumfangs betragen, die Standardbreite für den Erwachsenen liegt bei 12 cm.
- Großer Armumfang → breitere Manschette → zu schmale Manschetten erfordern mehr Druck um die Arterie abzusperren → das Ergebnis sind zu hohe Ergebniswerte
- Kleiner Armumfang (Kinder) → schmalere Manschette → zu niedrige Werte bei der Blutdruckmessung
Unterarmumfang passt fast immer – kann aber durch massive Ausprägung weniger sinnvoll sein für eine genaue Messung
- in der Regel 13,5 cm bis 21,5 cm
Datenübertragung und Speicherung
Die Speicherung der Daten könnte auch bei den Funktionen aufgeführt werden. Da bei der Blutdruckmessung allerdings die Kontinuität der Messungen maßgeblich für ein repräsentatives Blutdruckbild ist, ist es relevant in wie weit die Daten gespeichert und verarbeitet werden können.
Möglich sind hier drahtlose und kabelgebundene Schnittstellen zu einem digitalen Speichermedium. (ggf. eine App des Herstellers)
Gegebenenfalls sind graphische Auswertungen möglich. Hier zählt natürlich auch der Gedanke von Datenschutz, daher ist auch eine Verarbeitung in einem herkömmlichen Blutdruckpass eine Option.
Blutdruckmessgeräte Tests und Vergleiche
Wir selbst verfügen nicht über die Mittel um die Messgenauigkeit auf Herz und Nieren zu prüfen. Aus diesem Grund berufen wir uns da auf die Ergebnisse von den Institutionen die extra dafür eingerichtet wurden um die Messgenauigkeit zu prüfen. (Siehe auch den Punkt „Prüfsiegel und Messgenauigkeit“)
Darauf aufbauend erweitern wir die Auswertung um einen persönlichen Faktor.
Was bedeutet in dem Zusammenhang persönlicher Faktor?
Teil A)
Die Geräte werden an mehreren Tagen, mehrfach am Tag und häufig hintereinander getestet. In der Regel werden direkt mehrere Geräte gleichzeitig getestet, denn so stehen direkt Vergleichswerte zur Verfügung.
Diese erwähnten Werte werden in Excel notiert und werden abschließend analysiert. In der Analyse werden dann Ausreißer ersichtlich. Es wird offensichtlich wie die Werte über eine längere Strecke ausfallen. Zum Beispiel können diese stark schwanken, oder immer höher oder niedriger sein, als die Werte der anderen Geräte.
Insgesamt ist die Prüfung der Messgenauigkeit schwierig, da der Blutdruck natürlichen Schwankungen unterliegt. Es ist also auch schwierig Vergleichsweise zum Blutdruckmessgerät den Wert mit dem Stethoskop zu bestimmen.
Teil B)
Durch das umfangreiche Selbsterlebnis der Blutdruckmessgeräte wird die Wahrnehmung für die Besonderheiten, die Funktionalität, die Highlights, die Bequemlichkeit und die Benutzerfreundlichkeit intensiviert.
Denn ganz gleich wie exzellent ein BDM funktioniert, wenn wir es nicht regelmäßig benutzen, weil es vielleicht zu umständlich in der Bedienung ist, bringt es nichts!
Werden die Geräte denn wirklich häufig genug getestet?
Oh Ja!
Wie schon gesagt:
mehrere Tage: 7-10 Tage
mehrfach am Tag: 2-3x
mehrfach hintereinander: 5x links und 5x rechts
Gesamte Messungen pro Gerät liegen dann zwischen 140 und 300
Im Vergleich dazu: Die Stiftung Warentest hat jedes Gerät auch nur 192 mal getestet.
Deutsche Hochdruckliga e.V. – Prüfinstanz der BDM
Die DHL ist in verschieden Bereichen aktiv, um das Bewusstsein für die Erkrankung Hypertonie zu sensibilisieren. Die Dunkelziffer der Erkrankungen ist noch immer massiv hoch, da es teilweise lange dauern kann, bis der Bluthochdruck bemerkt wird. Ein Ziel der HDL ist es, diese Dunkelziffer zu senken.
Ein Teil der Maßnahmen ist die Empfehlung zur Selbstmessung. Damit eine Selbstmessung jedoch aussagekräftig ist, benötigen wir gutes Handwerkszeug.
Viele der im Handel erhältlichen Blutdruckmessgeräte liefern unzulässige Werte. Die Geräte müssen zwar das Medizinproduktgesetz einhalten, das sichert aber noch keine ausreichende Messgenauigkeit. An dieser Stelle setzt die HDL mit einem Prüfsiegel für die Messgenauigkeit an. Wenn ein Hersteller einen Antrag stellt, prüft die Hochdruckliga das Blutdruckmessgerät auf Messgenauigkeit.
Das Prüfsiegel der HDL ist für unsere Bewertung ein maßgebliches Kriterium!
Was zeichnet das Prüfsiegel der Deutschen Hochdruckliga aus?
unabhängiges Prüfinstitut wird beauftragt
Messungen auf Basis eines umfassenden Prüfprotokolls
96 Probanden –> deutlich mehr als vom Medizingesetz vorgesehen
Vergleichsmessungen: Manuelles Abhören durch zwei unabhängig agierende Spezialisten
Prüfung nur für Messgenauigkeit – nicht für Benutzerfreundlichkeit
Stiftung Warentest (2010 + 2016)
Die Stiftung Warentest testet regelmäßig verschiedenste Gerätschaften, so auch Blutdruckmessgeräte. Der letzte Test stammt aus dem Jahre 2016.
Bei den Prüfungskriterien orientierte man sich damals an den Anforderungen der Deutschen Hochdruckliga.
Damals wurden 32 Testpersonen im Alter von 22 bis 81 Jahren, mit unterschiedlichen Blutdruckleveln, eingeladen am Test teilzunehmen.
Patienten mit Herzrhythmusstörungen, Diabetiker und Schwangere waren von dem Test ausgeschlossen. Jedes Blutdruckmessgerät wurde bei jedem Teilnehmer 6x getestet. Zum Vergleich wurden Messung mit dem Stethoskop durchgeführt.
Die Bewertung erfolgte nach folgender Aufteilung:
Blutdruckmessung 60%
Störanfälligkeit 10%
Handhabung 30%
(Datensendungsverhalten 0%)
Kritik der Deutschen Hochdruckliga an diesem Test (02.06.16)***
- Oberarmgerät mit digitaler Schnittstelle wurde wegen fehlender Datensicherheit abgewerter (mittlerweile korrigiert)
- Testpersonen mit Arrhythmien können Testmessungen verfälschen
- Kleine Probandengruppe (26 Personen)
- Tendenziell erzielten Handgelenksgeräte bessere Messergebnisse als Oberarmgeräte à technisch nicht plausibel
- Nur drei Geräte mit einem „gut“ bewertet. Unwahrscheinlich, dass sich die Qualität so sehr verschlechtert hat.
- Messgenauigkeit objektiv – die andere Kriterien sind subjektiv und werden von der Stiftung Warentest „objektiv“ beurteilt
Öko-Test (2013)
In diesem Test haben mehr als die Hälfte der getesteten Geräte mit „gut“ oder „sehr gut“ abgeschlossen. Das Testergebnis wird mit folgenden Worten eingeleitet: „Sowohl die Oberarm- als auch die Handgelenkgeräte messen den Blutdruck recht zuverlässig. … Weichmacher und andere problematische Inhaltsstoffe in vielen Manschetten trüben das Bild.“
Da wie uns auf aktuelle Geräte konzentrieren, hat der Test nur eine geringe Aussagekraft über die Inhaltsstoffe der von uns getesteten Geräte. Wenn ein Mehrwert aus diesem Testergebnis generiert werden kann, werden wir es einfließen lassen.
ETM Testmagazin 2015
Auch das Testmagazin bezieht wohl die grundlegenden Informationen von der Deutschen Hochdruckliga. Das Ergebnis wird kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Auswertung ist knapp aber liebevoll aufbereitet.
Aus diesem Testergebnis werden sich sicher auch einige Schlüsse ziehen lassen, die wir gerne mit in unsere Bewertung einfließen lassen. Primär werden wir allerdings bei den Live-Tests auf unsere Eindrücke Bezug nehmen.
Handgelenk-BDM vs. Oberarm-BDM
Welche Geräte sind besser? (Hangelenk vs. Oberarm)
Grundsätzlich können beide Geräte zuverlässige Ergebnisse liefern, vorausgesetzt sie werden „richtig“ verwendet.
Die oberste Regel ist, das Gerät muss immer auf Herzhöhe den Blutdruck messen. Die Oberarmmanschette wird, bei einer natürlichen Sitzposition, automatisch auf Herzhöhe angebracht. Hingegen muss die Haltung bei einem Handgelenk-BDM individuell angepasst werden. Hieraus ergibt sich eine der häufigsten Fehlerquellen bei der Messung mit einem Handgelenk-Blutdruckmessgerät.
Allerdings sind Blutdruckmessgeräte für das Handgelenk in der Regel handlicher, es wird keine ausgelagerte Manschette benötigt. Daher sind diese Geräte insbesondere auf Reisen oder für die schnelle Messung zwischendurch eine runde Sache.
Ein Oberarm-BDM gilt, auch unter Ärzten häufig, als genauer. Aber wenn es nicht gerade Sommer ist und wir nur mit einem Shirt bekleidet sind, dann müssen wir erst den Arm freilegen bevor wir eine Messung durchführen können. Hingegen ist unser Handgelenk sehr einfach zu erreichen und steht quasi immer für eine Messung zur Verfügung.
Expertenmeinung: Professor Dr. Manfred Anlauf**** „Die Wahrscheinlichkeit einer korrekten Messung ist bei Oberarmgeräten größer“
Handgelenk-Blutdruckmessgerät (Vor- und Nachteile)
- klein und kompakt: Gerät und Manschette zusammen
- bequemer für unterwegs
- platzsparender Reisebegleiter
- Messungenauigkeiten bei einigen Patientengruppen (z.B. fortgeschrittene Gefäßversteifung (Arteriosklerose) oder Diabetes mellitus
- Fehleranfälligkeit höher – da es selbstständig auf Herzhöhe gehalten werden muss
- häufig ein nicht so großes Display
Oberarm-Blutdruckmessgerät (Vor- und Nachteile)
- geeignet für jede Patientengruppe
- geringe Fehleranfälligkeit – Armmanschette „immer“ auf Herzhöhe
- manche Geräte zeichnen sogar Blutgeräusche auf
- häufig großes Display und gut leserliche Zahlen
- ggf etwas preisintensiver
- der Oberarm muss zur Messung freigelegt werden
- bei sehr dünnen oder sehr umfangreichen Oberarmen ist eine spezielle Manschette erforderlich
Blutdruckmessung – oszillometrisch oder nach Korotkoff
"Blutdruck nach Korotkoff bestimmen." - Was bedeutet das?
Hierbei werden die Verwirbelungsgeräusche des gestauten Blutes erhört. Beim Ablassen des Drucks in der Armmanschette kommt irgendwann der Moment in dem der Druck des Blutes den Druck der Manschette übersteigt.
Das Blut kann nun stoßweise wieder die fließen. Das erzeugt Geräusche kann mit Hilfe eines Stethoskops gehört werden. Wenn nun ausreichend Druck aus der Manschette entwichen ist, kann das Blut wieder ungehindert fließen.
In diesem Moment verschwinden die „Korotkoff-Geräusche“ wieder. → Mit Hilfe dieser Methode gelang es erstmals den Systolischen und Diastolischen Blutdruck zu messen.
Oszillometrische Messung. Was ist das?
Die Oszillometrische Messung ist der Methode nach Korotkoff sehr ähnlich.
Allerdings werden hier nicht die Geräusche wahrgenommen, sondern das Herzstück der Messung ist ein Drucksensor. Dieser Drucksensor ist in der Lage den Druck des Blutes wahrzunehmen und diese Werte an einen kleinen Chip in dem Gerät zu senden.
Hier wird mit Hilfe eines Algorithmus der systolische und der diastolische Wert errechnet. Anschließend wird das Ergebnis auf dem Display angezeigt und schon ist die Messung erledigt.
Die Algorithmen sind übrigens von Hersteller zu Hersteller und von Gerät zu Gerät unterschiedlich und werden nicht offengelegt.
In Verbindung mit der oszillometrischen Messung tauchen immer gern noch die Begriffe vollautomatisch und halbautomatisch auf. Bei einem halbautomatischen Blutdruckmessgerät wird die Manschette noch per Handpumpe befüllt. Hingegen übernimmt das aufpumpen bei einem vollautomatischen Gerät das Gerät selbst.
Fazit: Die oszillometrische Messung macht es uns sehr einfach, den eigenen Blutdruck zu prüfen.
Hersteller der Blutdruckmessgeräte
Quellen:
https://www.test.de/thema/blutdruckmessgeraete/
https://www.hochdruckliga.de/messgeraete-mit-pruefsiegel.html
https://www.hochdruckliga.de/blutdruckmessgeraete.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Blutdruckmessger%C3%A4t
https://etm-testmagazin.de/tests/blutdruckmessgeraete-im-test-1494#godownload
http://tensoval.de/oszilliometrische_messmethode.php
https://www.microlife.ch/gesundheitsinfo/blutdruck/med-artikel/oszillometrisch/
http://www.kkle.de/ahk/04_Wissenschaft_Tholl_03.pdf
** https://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=2881
https://www.hochdruckliga.de/positive-beurteilung-handgelenkmessung.html
*** https://www.hochdruckliga.de/tl_files/content/dhl/downloads/DHL-XXXXX-16-Pru%CC%88fsiegel.pdf
https://edoc.ub.uni-muenchen.de/13608/2/Broelmann_Hannah.pdf
http://tensoval.de/klinische_studien.php
https://www.microlife.ch/technologien/blutdruck/klinisch-validiert
https://edoc.ub.uni-muenchen.de/12076/1/Faltenbacher_Verena.pdf
https://www.kup.at/kup/pdf/388.pdf
http://www.aami.org/index.aspx
https://edoc.ub.uni-muenchen.de/13608/2/Broelmann_Hannah.pdf
Arterielle Hypertonie – Herausgeber: Rosenthal, Julius, Kolloch, Rainer (Hrsg.) – (https://books.google.de/books?id=EN8dBgAAQBAJ&pg=PA276&lpg=PA276&dq=Blutdruckmessger%C3%A4t+klinische+validierung&source=bl&ots=uq2yjNVE5L&sig=ixQ9IkH-_zchw-oJapIQCrqkmf4&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjjo_22lIPcAhXO-KQKHTIJCQI4FBDoAQgrMAE#v=onepage&q=Blutdruckmessger%C3%A4t%20klinische%20validierung&f=false)